Sarah nimmt ihren letzten Urlaub in ihrem aktuellen Job und ich die letzten unverplanten Urlaubstage dieses Jahres, um noch einmal kurz nach Hiddensee zu fahren. Das passt vor allem gut, da ab dem 02. November wieder ein Lockdown von der Regierung angesetzt ist und sämtliche touristische Aktivitäten ausgesetzt werden.

Die Anreise verlief schon mal nach Plan: Am Donnerstag pünktlich um 12:00 Uhr mit Auto, Hund, Fahrrädern, Taschen und Verpflegung losgefahren. Abgesehen von einigen Baustellen sind wir super durchgekommen. So schafften wir es pünktlich vor 16:00 Uhr in Schaprode einzutreffen. Ein geeigneter Parkplatz war schnell gefunden, das Wetter spielte auch mit und so luden wir alles aus und ab. Tickets gekauft, auf die Fähre und los ging es mit dem Sonnenuntergang Richtung Insel.

Nach der Überfahrt fanden wir schnell unsere Unterkunft. Die voll bepackten Räder erleichterten uns den Transport, wobei es auf manchen Wegen der Insel, im Matsch, etwas schwierig wurde. Wir stellten fix alles ab und liefen mit dem Hund noch eine kleine Runde. Nach dem Abendessen waren wir und der Tag dann auch irgendwie geschafft.

Der Regen war unser ständiger Begleiter und diese Betrübnis muss auch der Hund gespürt haben. Die erste Nacht war die Hölle! Das halbe Rudel fehlte, Futterumstellung, viele andere Gerüche und räumliche Veränderung: Das war zu viel für den sensiblen Hund… Zudem war die Ferienwohnung in zwei Etagen geteilt. Während wir oben unser Bett hatten, musste der arme Hund unten verweilen. Die Treppe war einfach nicht für Tiere gemacht.

Kurz nach Mitternacht ging Sarah mit dem Tier eine kleine Runde, kurz nach 6:00 Uhr war ich dran, den Hund zu beruhigen. Zwischendurch und auch nach den Spaziergängen war jedoch keine Ruhe, solange niemand in Sichtweite war. Erst in den späten Morgenstunden konnte der Hund ein paar Stunden schlafen und das nutzen wir auch für uns.

Der erste Urlaubstag

Auch der erste Tag auf der Insel begann und endete mit Regen. Es war recht dunkel, die Wege matschig und auch Geschäftsstimmung wollte unter den Einheimischen nicht aufkommen. Die Urlaubsinsel war an diesem Wochenende so leer, wie Sarah sie noch nie erlebt hat.

Nach dieser grausamen Nacht machten wir das Beste aus dem Tag, frühstückten spät, gingen eine Runde mit dem Hund und bezahlten schon mal die FeWo in Vitte. Dann wollten wir mit unseren Fahrrädern noch ein bisschen die Gegend erkunden.

Unsere beiden Fahrräder haben wir zur Sicherheit mit zwei Schlössern befestigt. Dummerweise hatte Sarah zwar das offene Schloss mitgebracht, jedoch den Schlüssel im Auto in Schaprode liegen lassen… Also änderten sich die Pläne und ein einzelner Herr durfte auch am Freitag Fähre fahren und den vermissten Schlüssel aus dem Auto holen. Dafür brachte er das Rudel mit, was zumindest den Hund überglücklich machte.

Samstag

Am Samstag hatten wir einen Geburtstag zu feiern! Nach dem morgendlichen Spaziergang – beim immer noch währenden Nieselregen – haben wir uns alle im Restaurant des Hotel Hitthim getroffen. Ein ausgiebiges Frühstück mit vielen Leckereien hat uns kraftvoll in den Tag starten lassen.

Nach dem Mittag schlug das Wetter um und die Sonne kam heraus. Am Strand von Kloster machten wir gemeinsam einen ausgedehnten Spaziergang und ließen den Hund frei laufen. In Vitte angekommen wurde zuerst ein Wolleladen von den Mädels durchstöbert, bevor wir bei heißer Schokolade und leckerem Kuchen von Tante Hedwig speisten.

Das Zimmer

Wir mieteten eine kleine Ferienwohnung bei Hiddenseezimmer, welches eines der wenigen Möglichkeiten für Touristen mit Haustieren ist. Für 2 Personen und einen Hund war die Wohnung ausreichend geräumig, die Küche gut ausgestattet und das Doppelbett unter dem Dach bequem. Für Menschen mit einer Größe über 1,80 m jedoch schwer zu bewohnen.

Und auch sonst war die Präsentation bedauerlich: Die obere Etage sowie das Bad sehr dreckig, das Bad zudem sehr klein. Trotz Fernseher mit Receiver und Satellitenschüssel kein einziges Programm im Fernsehen (ich habe am Fernseher und bei 5 Satelliten nach Sendern gesucht). Die Treppe zum Dachgeschoss (zum Schlafzimmer) ist nicht einfach zu erklimmen, für Haustiere gar unmöglich. Das Türschloss lässt sich zwar nutzen, scheint aber überdreht worden zu sein. Auch die Schlüssel passen nicht mehr problemlos in die Fassung.

Bei der Exklusivität der Insel war es dann auch nicht gerade günstig. Da wollen wir nicht noch einmal hin.

Abreise

Am Sonntag sind wir wieder in Aufbruchstimmung gewesen und haben bereits am Morgen die ersten Sachen gepackt. Eine Fahrradtasche mit Frühstück gepackt und den Hund ins Geschirr gespannt, ging es los nach Vitte. Unser Ziel: Tante Hedwig.

Hier gibt es die besten Brötchen der ganzen Insel, Marmelade und Crossaints, von denen wir natürlich reichlich eingekauft haben. Danach ging es weiter zur Lietzenburg, während der Hund artig neben den Fahrrädern lief. Nach ein paar Handgriffen zu fünft hatten wir einen wunderbaren Frühstückstisch gedeckt und ließen es uns schmecken.

Da auch unsere letzte Nacht mit dem „Fietsche-Hund“ nicht sehr erholsam war, ruhten wir uns noch ein bisschen auf der Burg aus, bevor wir mit den Rädern Richtung Grieben fuhren. Diesmal nur Sarah und ich. Nach einem Umweg zum Leuchtturm beobachteten wir die Segelboote in der Ferne und fuhren im Downhill-Modus den Plattenweg zurück zur Burg. Dort warteten schon wieder Kaffee und Kuchen auf uns. Was eine verfressene Bande…

Etwas später fuhren wir von dort ganz entspannt zu unserer Unterkunft, beluden die Fahrräder wieder mit allen Taschen und machten uns auf zum Hafen in Kloster. Leider kamen wir wieder zu spät zum Backfischschiff, wie auch an den anderen Tagen. Sarahs erster Hiddensee-Aufenthalt ohne Backfisch! Zu dritt + Hund ging es denselben Weg zurück in die Heimat.