Wir schreiben das Jahr 2024. Sarah und Patrick machen sich auf den Weg in die Stadt, die Hafenstadt. Gefeiert wird der 835. Hafengeburtstag und wir schauen uns das mal aus der Nähe an.
Praktisch, dass der Vatertag dieses Jahr auf einen Donnerstag fällt. Wir genehmigten uns daher Urlaub für den Brückentag, fuhren jedoch erst nach einem ausgiebigen Frühstück am Donnerstag in Richtung Norden. Nun, eigentlich Richtung Westen (Hannover) und dann in den Norden, da unser Ziel die „Lüneburger Heide“ war. Die Autobahn war recht voll, trotzdem schlängelte sich Sarah erfolgreich durch die Reihen der Reisenden.
Da wir ein hohes Aufkommen an Besuchern zum Hafengeburtstag erwarteten, war die Idee, mit dem Auto auf einen Parkplatz am Rande der großen Stadt zu fahren und von dort aus mit den Fahrrädern entspannt zu unseren eigentlichen Zielen. Dafür liehen wir uns zwei Klappräder von meiner Familie, die locker in unseren Audi passten.
Die Unterkunft
Wir suchten uns ein schönes kleines Zimmer im Landhaus Haverbeckhof über Booking.com, für drei Nächte, inklusive Frühstück. Das Zimmer, in einem Nebenhaus gelegen, war spartanisch eingerichtet, jedoch ausreichend für unseren Zweck. Das Bad sehr altmodisch, die Dusche aber sehr groß. Fliegengitter vor den Fenstern, um uns vor den Mücken der Umgebung zu schützen.



Beeindruckt waren wir vor allem vom Äußeren der Häuser und deren Umgebung: Backsteingebäude, Reetdächer und Mischwald wohin das Auge sieht. Auch das Frühstück war sehr umfangreich und – bis auf den Filterkaffee – sehr lecker!
Hafenfest und Blumengärten
Wie geplant fuhren wir nach dem Frühstück nach Hamburg. Die Baustellen auf dieser Strecke waren – wie überall in Dunkel-Deutschland – reichlich und ziemlich lang. Der Parkplatz in Veddel, am „Rande der Stadt“, war kostengünstig und groß genug für andere Reisende. Theoretisch hätten wir von hier auch mit der Bahn fahren können. Unsere Räder waren jedoch viel schneller aufgebaut.

Nach einigen Startschwierigkeiten mit der Orientierung, landeten wir am alten Elbtunnel, stiegen in die Aufzüge, fuhren unterhalb des Flusses durch den Tunnel und visierten auf der anderen Seite zuerst die Kaffeerösterei in der Speicherstadt an. Der weitere Verlauf des Tages sollte mit besserem Kaffee gesponsert sein! Außerdem gibt es dort saubere Toiletten und schon mal einen Ausblick auf das, was wir morgen einkaufen wollten.
Die „Kirmes“, also die Buden und Attraktionen auf der Straße rund um die Landungsbrücken, konnten uns nicht wirklich begeistern. Trotz des Brückentages waren die Straßen sehr voll und wir nutzten mehr die umliegenden Straßen für unsere Drahtesel.
Unser nächstes Ziel war „Planten un Blomen„, der innerstädtische Park. Nach einigen Kilometern auf diesen Fahrrädern tat uns ordentlich das Gesäß weh und wir nutzten die Baum-geschützten Plätze, schattigen für etwas Erholung. Sehenswert ist der Park genau wie in den Dokumentationen gesehen, jedoch auch hier wimmelte es von Menschen.



Auf dem Weg zurück zum Hafen kamen wir natürlich nicht an der Shopping-Meile vorbei, ohne den einen oder anderen Laden zu untersuchen. So verstrich die Zeit bis etwa 17 Uhr und unsere Mägen meldeten sich. Wir fanden daraufhin einen Italiener am Hafen und kehrten ein. Zwei Pizzen und ein Bier später dann doch Ernüchterung: Sonne und Fahrräder hatten schon sehr von unserer Energie gezehrt. Weitere 1,5 Stunden bis zum abendlichen Event am Wasser hätten wir nur schwer durchgestanden, ohne einzuschlafen. Also lieber zurück zum Auto, ab zur Unterkunft und geduscht vor den Fernseher, um die Veranstaltung live zu verfolgen.
Kuriositäten und lautlose Vögel
Tag zwei unserer Reise: Samstag. Heute wollten wir uns in Ruhe in der Umgebung unserer Unterkunft umsehen, bevor uns das abendliche Highlight wieder nach Hamburg ziehen würde. Wir machten uns auf den Weg nach Bispingen, wo wir das Hotel „Schmucke Witwe“ fanden und uns auf einen Latte Macchiato in die Sonne setzten. Neben einem reichhaltigen Buffet – an dem wir leider nur vorbeigingen – wurde in einem kleinen Shop im EG sogar noch interessanter Kram verkauft. Hier blieb Sarah natürlich auch hängen. 😉
Auf der anderen Seite der Straße viel uns dann eine Art Mini-Museum auf, dessen Türen für Jedermann offen standen. Im Inneren wurde der Ort mitsamt seiner Geschichte ausgestellt: Die ersten Häuser wurden schon im 19-ten Jahrhundert errichtet und einige Familien halten heute noch an ihren ursprünglichen Berufen fest. Auf einer interaktiven Tafel fanden wird dann zufällig noch ein weiteren Höhepunkt: die örtliche Falknerei mit heutiger Führung. Dazu gleich mehr.
Während wir in der Sonnen saßen, fand ich über Google einen weiteren interessanten Ort, der unser nächstes Ziel sein sollte: Iserhatsche. Hätten wir uns vorher mal auf der Website informiert, wären wir wohl auf der Stelle umgekehrt. So machte der Laden jedoch einen irgendwie interessanten Eindruck und wir erworben zwei Eintrittskarten für jeweils 13 Euro. Was wir zu sehen bekamen war ein Haufen langweiliger Sammelkram und ein paar überdekorierte Zimmer eines „Jagdschlosses“. Der verstorbene Besitzer des Anwesens hatte sehr große Pläne mit seinem Schloss, die aber nie erfüllt wurden. Touristenfalle…
Gegen 15:00 Uhr begann die Führung bei der Falknerin, ein großes Grundstück ziemlich versteckt im Wald. Neben 17 verschiedenen Eulenarten aus Europa und weiteren Greifvögeln aus aller Welt, gab es viele interessante Dinge zu hören und sogar einige Käuze zu streicheln! Bei 15 Euro Eintritt und der vorhergehenden „Attraktion“ hatten wir schon etwas Angst um unsere Zeit, wir wurden allerdings eines Besseren belehrt: Die Führung war wirklich super und mit 2,5 Stunden sehr ausgiebig. Es wurden alle Fragen beantwortet und wir hatten einiges zu lachen. Das Beste für uns waren dabei die größten und kleinsten Eulen, die wir praktisch anfassen durften!
Einfahrender Zug auf Gleis 4!
Noch am selben Tag fuhren wir erneut die etwa 60 Kilometer nach Hamburg. Diesmal parkten wir im Hafen, im Parkhaus am alten Elbtunnel (Geheimtipp!), welcher sogar kostenlos war… Von dort aus nur noch zu Fuß durch den alten Tunnel und schon waren wir an den Landungsbrücken.
Erstes Ziel war das Hard Rock Café, wo wir sogar einen Platz auf der Rooftop-Bar bekamen und es uns bei Drinks und Burger gut gehen ließen. Nach dem bereits langen Tag tat die Pause gut und der Ausblick auf die vorbeifahrenden Schiffe hätte kaum besser sein können. Lediglich die Beschallung vom Hafen und von der Kirmes auf der Hauptstraße war recht anstrengend. Natürlich gingen wir auch nicht, ohne vorher jeweils ein T-Shirt aus dem Shop mitzunehmen.
Die knapp zwei Kilometer bis zum Miniatur-Wunderland gingen wir zu Fuß. Wir hatten noch Karten zu 20:30 Uhr ergattert und mussten das Erlebnis natürlich mitnehmen, wenn wir schon mal in der Hafenstadt sind. Trotz fortgeschrittener Zeit war es ziemlich voll in der Ausstellung. So bekamen wir den (für uns) neuen Abschnitt „Monaco“ mit den F1 Autos leider nicht zu sehen. Wir erkundeten daher ausführlich alle anderen Ecken der Halle, ließen uns von den Lichtern und dem Wuselfaktor hypnotisieren, bevor wir uns nach etwa zwei Stunden nicht mehr auf den Beinen halten konnten. Zeit, nach Hause zu gehen/fahren.
Fazit
Man könnte jetzt natürlich sagen, wir hätten von dem Hafengeburtstag nicht viel mitbekommen. Und man hätte damit wohl Recht behalten…
Highlights unseres Kurzurlaubs waren definitiv das Miniatur-Wunderland und die Führung in der Falknerei. Wir wollten außerdem den innerstädtischen Park „Planten un Blomen“ sehen und hatten zusätzlich leckeres Essen zu den Erlebnissen. Alle drei Ausflugsziele sind zu empfehlen!
Was wir definitiv nicht mehr machen werden, ist, diese blöden Klappräder zu nutzen. Uns tat eine gute Woche später immer noch alles weh. Die Idee, einen äußeren Parkplatz zu nutzen und mit den Räder in die Innenstadt zu fahren, war jedoch gut. Aufgrund der Fülle an Menschen rund um den Hafen, werden wir das wohl nicht so schnell wieder machen. Der nächste Urlaub findet erst mal Zuhause statt! Oder vielleicht doch in der Lüneburger Heide zum Wandern:




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