Galway auf eigene Faust

Den zweiten Tag in Galway hatten wir uns zur freien Verfügung gelassen und erst mal richtig ausgeschlafen. Die meisten Läden haben in Irland sogar am Sonntag geöffnet, zumindest während unseres Urlaubs. Also haben wir uns zunächst mit ein paar Lebensmitteln für ein Frühstück sowie Trinkwasser eingedeckt. Ein paar geschmierte Brote später packten wir den Rucksack und spazierten einen neuen Weg Richtung Innenstadt.

Wir erkundeten zunächst den Hafen, wenn man das so nennen kann. Nebst ein paar privaten Segelbooten war von größeren Schiffen nichts zu sehen. Einen Kilometer weiter folgten wir einem Fluss zur „Spanish Arch“ im Latin Quarter, den Überresten einer kleinen Festung direkt am Wasser. Der Fluss ist mit etwa fünf Kilometern Länge wohl der kürzeste in Europa, wie wir später heraus fanden. Wir liefen außerdem über die O’Brians Bridge, welche schon im 13. Jahrhundert gebaut wurde und seither den Norden mit dem Süden der Stadt verbindet. Im 19. Jhd. wurde sie abgerissen und neu aufgebaut. Nach einer kurzen Pause bei sonnigem Wetter folgten wir bekannten Wegen zurück zum Eyre Square und flüchteten dort erneut vor dem Regen in die Einkaufsmeile. Der Busfahrer hatte aber auch die „Shop Street“ empfohlen, die unser nächstes Ziel wurde.

Gleich zu Beginn dieser Einkaufsstraße lockte uns ein großer Souvenirshop. Wir deckten uns mit Short-Bread, ein paar Mitbringseln und einem Kalender ein, bevor wir weiter die Straße hinunter gingen. „Lynchs Castle“ ist heute eine Bank, sieht von außen aber immer noch wie eine kleine Burg aus. Auch zwei Kirchen, links und rechts der Straße, haben wir uns aus der Nähe angesehen. Am Ende der Shop-Street kehrten wir in den „The King’s Head“ Pub ein, um einen Irish-Coffee bzw. Baileys-Coffee zu probieren. Ob die Preise für Touristen wohl teurer sind?

Genug für diesen Tag – und wir hatten wirklich gefühlt alles in Galway gesehen – machten wir uns auf den Rückweg in die Unterkunft. Aus Faulheit gab es heute Abend Tiefkühl-Pizza in der Gemeinschaftsküche.

Ebbe und Aussicht in Malahide

Nach meinem Buchungsfehler mit dem Reisebus, buchten wir diesmal eine Fahrt zwei Stunden früher, als zuvor geplant. Wir packten bereits am Vortag unsere Sachen, machten „Klar Schiff“ und checkten früh aus der Summer-Accomodation aus. Bei wunderschönem, sonnigem Wetter ging es zu Fuß zurück zum Eyre Square. Wir hatten noch genug Zeit für einen Kakao und andere Leckereien, bevor der Bus in Sicht kam.

Mit dem Aircoach fuhren wir gegen 10:30 Uhr zum Flughafen Busbahnhof in Dublin. Unsere neue Unterkunft erwartete uns im Norden der Stadt, dem Bezirk „Malahide“. Der Name kommt vom Gälischen „Mulach Ide“ – Sandhügel der Familie Hyde – und beschreibt die Gegend sehr treffend. Besonders bei Ebbe.

Die neue Unterkunft war direkt hinter der Straße am Strand und mit großem Fenster sowie Balkon gesegnet. Wir hatten hier nur ein Zimmer in der Wohnung unserer Gastgeberin, die wir gegen 18:00 Uhr am Abend erwarteten. Der Nachmittag war noch jung, also wollten wir auch die Gegend erkunden. Unser Spaziergang am Restwasser des Atlantik vorbei führte uns erst in eine Art Neubausiedlung mit Bootsplatz, dann in eine kleine Einkaufsstraße und weiter zum Malahide Castle plus Garten.

Wir probierten zwischendurch die Fish-and-Chips bei einem vielversprechenden kleinen Laden in der Einkaufsstraße, waren aber ziemlich enttäuscht von der Qualität. Wir hatten in den Pubs schon viel bessere Varianten zum besseren Preis gegessen. Der Garten des Castles war auch gegen 18:00 Uhr noch begehbar, allerdings ohne das Schlösschen bzw. den extra abgesteckten Hofgarten von innen sehen zu können. Wir gingen noch eine Weile die Wege entlang, sahen das Schloss von außen und entschieden, dort nicht hinein zu gehen. Da wir am nächsten Tag früher am Flughafen sein mussten, wollten wir lieber noch mal den Strand begutachten.

Wir gingen zurück und erreichten gegen 19:30 Uhr unsere Unterkunft, wo keine Gastgeberin auf uns wartete. Louise hatte inzwischen eine Nachricht geschrieben, dass sie länger im Büro bleiben würde und Dinge erledigen musste. Wir machten uns entspannt bettfertig, schauten noch ein bisschen das Internet leer und schliefen irgendwann ein. Auch am nächsten Morgen war Louise schon wieder aus dem Haus, als der Wecker klingelte. Zeit für unsere nächste Reise.