Bei all den schönen Seiten, den Monumenten, der Gastronomie und der Leute muss man leider auch mal einen Blick auf die weniger schönen Seiten werfen. Ganz ehrlich: Jetzt, wo ich alle bedeutenden Wahrzeichen gesehen habe, muss ich nicht wieder in diese Stadt.

Schon beim Fazit angekommen und noch gar nicht den ersten Beitrag gelesen? Na dann erst einmal hier angefangen!

Für eine Stadt, die so sehr auf den Tourismus setzt, bin ich nämlich etwas enttäuscht. Rom bietet jede Menge Sehenswertes, was zumeist auf den Ruinen einer längst vergangenen Zivilisation basiert. Das ist eine ordentliche Geldquelle: Man hat fast keine Ausgaben – denn Ruine bleibt Ruine – und gewinnt umso mehr durch die zahlenden Besucher aus aller Welt. Dieser Gewinn fließt aber viel zu selten wieder zurück in die Infrastruktur.

Rom ist verflucht dreckig. Die Straßen sind aufgeplatzt und die Markierungen darauf schon fast nicht mehr erkennbar. Die Fußwege sehen teilweise noch schlimmer aus. An allen Ecken und Enden liegt der Müll auf den Straßen. Die Tonnen werden offenbar viel zu selten geleert. Und das trifft auf sehr viele Bezirke zu, auch auf den Kern der Stadt.

Davon mal abgesehen hat Rom einfach sehr viel Charme. An einigen Orten ist es auch wieder schön, wenn Dinge einfach gelassen und nicht repariert werden. So entstehen z.B. Hauswände, an denen sich der Efeu breit macht und diese in einen grünen Wall verwandeln.

Die Plätze in Rom sind recht weitläufig und meist von Restaurants gesäumt. Wenn dann noch ein paar Straßenmusiker zum Geplätscher der Brunnen spielen, ist das schon sehr einladend. Das Eis schmeckt natürlich auch sehr lecker, auch wenn ich dachte, das italienische Eis in Deutschland wäre schon teuer…

Wer in Gasthäusern oder Restaurants dinieren möchte, sollte etwas mehr Geld einstecken. Setzt man sich an einen Tisch und das Besteck wurde ausgeteilt, verlangen die Gasthäuser bereits dafür einen Obolus von einigen Euros. Je nach Lage kann das schon mal bis zu 5 Euro pro Person bedeuten. Auf Trinkgeld soll natürlich trotzdem nicht verzichtet werden.
Es gibt aber auch Restaurants, die ein Touristen-Menü anbieten, welches etwas günstiger ist und vielleicht auch den Obulus entfallen lässt. Ein Blick in die Karte lohnt also.

Rom lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden, also sollte man besser Schuhe einpacken, in denen man gut laufen kann. Wir haben in den 5 Tagen gut 69 Kilometer per pedes zurückgelegt. Und das, obwohl auch wir häufig die Metro sowie einige Buslinien in Anspruch genommen haben.

Eine Warnung an dieser Stelle vor dem Verkehr: Regeln, wie man sie in der Fahrschule erlernt, scheinen in der Realität nicht ernst genommen zu werden. Die Autos fahren Kreuz und Quer. Wer als Fußgänger den Zebrastreifen nutzen will, muss sich hartnäckig darauf stellen, um überhaupt ernst genommen zu werden. Und dann fahren zwischen all den Autos noch die Mofas, die zumeist noch halsbrecherischere Manöver drauf haben.

Schlusswort

Wie ganz oben schon angemerkt: Rom war wirklich sehenswert. Ohne vor Ort gewesen zu sein, ist es kaum vorstellbar, was die Römer schon damals errichten konnten. Man sollte dabei allerdings auch im Hinterkopf behalten, dass diese riesigen Bauwerke durch Sklaven errichtet wurden. Andere Zeiten, andere Sitten.

Alles in allem ist Rom für mich aber abgeschlossen und keinen erneuten Besuch wert. Wenn nochmals Italien, dann vielleicht eher Venedig oder Mailand.