Im Laufe der Zeit hat sich bei den meisten Menschen eine eher romantisch verklärte Vorstellung vom Berufs- und Erscheinungsbild des Nachtwächters festgesetzt. Weit verbreitet ist z. B. das Märchen, dass ein Nacht- oder Stadtwächter die Aufgabe hatte, durch die Straßen zu ziehen und den Leuten die Uhrzeit zu verkünden. Das ist natürlich Unfug. Ausgerufen wurde die „geschlagene Stunde“, und die hat ja bekanntlich seit jeher sechzig Minuten. Dieser Brauch war aber eigentlich nur schmückendes Beiwerk zu den weitaus umfassenderen Aufgaben der Nacht- oder Stadtwache…
Zitat von der Webseite des Potsdamer Nachtwächters
Warum diese Worte? Wir haben an der Führung des Potsdamer Nachtwächters Meister Nachtweih und seinem Gesellen Leuchter teilgenommen und konnten dadurch (auch als eingefleischte Potsdamer) noch viel über die schöne Stadt lernen.
Zufällig sahen wir neulich zwei mit Umhang verhüllte Gestalten durch Potsdams Straßen patrouillieren. Die Hellebarden, die von den Männern getragen wurden, waren schon recht auffällig und weckten unser Interesse. Nach Dresden und anderen historisch reichen Städten, haben wir nun auch in Potsdam eine Stadtwächter-Führung.
Meine Familie schenkt sich ohnehin gerne Events, so wurde gleich die halbe Bande am 28. Dezember eingeladen. Es war eine sehr kalte, aber auch sternenklare Nacht zum Sonntag. Die Straßen sind zwischen den Feiertagen auch etwas ruhiger, also beste Voraussetzungen für die mit zwei Stunden veranschlagte Tour.
Am Ende waren es sogar 3 Stunden der entspannten Führung. Meister Nachtweih hat sehr viele Details über unsere Stadt preisgegeben, konnte mit Witz und Bild seine Geschichten untermalen. Am Ende wurde sogar noch selbst-gebrauter Glühwein an die Gäste ausgeschenkt.
Insgesamt ein sehr gelungenes und authentisches Event für einen schmalen Taler. Das werden wir gern so weiterempfehlen! Lediglich an der Ausschreibung der Termine auf ihrer Webseite sollten die Wächter arbeiten.
Bildquelle: http://www.potsdamer-nachtwaechter.de/
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